Gemüse mal Anders

Mein Kleiner ist etwas über 2 Jahre alt und die Frage der Kinderärztin "hat er einen eigenen Willen" ist mit absolutem "Ja" zu beantworten. Er weiß genau was er will - und genauso genau weiß er, was er nicht will. Und das ist Gemüse.

Grundsätzlich hat dieses Kind das Essen nicht erfunden. Er war von Anbeginn an ein schlechter Esser, Beikost war erst interessant, aber als da ganze Mahlzeiten draus werden sollten, war es doch wieder blöd. Er hat immer nur kleine Portionen gegessen, gemischt werden durfte sowieso nichts auf dem Teller, er ist auch heute noch ein strenger Verfechter der "Trennkost" auf dem Teller. Sauce geht überhaupt nicht, Nudeln werden nur ohne Alles gegessen, Fleisch und Kartoffeln auf dem Teller gehen, sofern sie nebeneinander liegen, bloß nicht übereinander. Kleine Schüsselchen, das hat auch der Kindergarten schon feststellen müssen, sind ihm ein Greul.

Neben all diesen "Regeln" für sein Essen geht Gemüse eigentlich gar nicht. Gurken im Rohzustand ja, aber gekocht ist, außer Kartoffeln, eigentlich nichts eßbar in seinen Augen. Ich habe mir das nun lange angesehen, man hofft ja immer, dass es nur eine Phase ist, aber diese Phase geht nun doch schon recht lange. Da mein Kind aber ein absolutes Leckermäulchen ist, etwas Süßes immer geht (Pfannkuchen, Waffeln), greife ich nun in die Trickkiste. Schon seit einer Weile hab ich daher des öfteren Gemüsepuffer gebraten, bestehend aus 50-60% Kartoffeln und dem Rest geriebenen Gemüse. Die wurden auch gerne gegessen. Da dieses Essen aber doch sehr fettig ist, habe ich jetzt Variante B ausprobiert: Ich habe den Teig (Kartoffeln, Möhren, Zuchini gerieben, dazu 2 Eier und etwas Mehl) im Waffeleisen gebacken. Das ging super! Und es war wirklich lecker. Dazu gab es für den Rest der Familie Quark bzw. Schmand. Am nächsten Morgen gab es die Reste noch Kalt in die Brotdose und mein Gesundes-Essen-Verweigerer hat strahlend 2 Tage lang (unwissend) Gemüse gefuttert.

Das werde ich jetzt öfters ausprobieren!